Warum die Zukunft des Event Caterings Regenerativ ist

Warum die Zukunft des Event Caterings Regenerativ ist

Jahrelang haben wir uns intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandergesetzt – wir haben Müll reduziert, Energie gespart, auf regionale Produkte geachtet. Das waren wichtige und notwendige Schritte. Doch wir bei FLOW THE KITCHEN spüren, ebenso wie viele unserer Kunden und Partner in der MICE-Branche, dass dies nicht mehr genügt. Es wächst das Gefühl, dass wir mehr tun müssen, als nur den negativen Fußabdruck zu minimieren. Es reift die Erkenntnis, dass wir das Potenzial haben – und die Verantwortung tragen – einen positiven Beitrag zu leisten. Die Zukunft der Event Catering Branche liegt nicht allein im Erhalt des Status quo, sondern in der aktiven Gestaltung einer besseren Zukunft. Deshalb sprechen wir von einem Paradigmenwechsel: dem Schritt von der Nachhaltigkeit zum Regenerativen Event Catering. Doch was bedeutet regenerativ in der Gastronomie wirklich? Dieser Artikel taucht tief in dieses zukunftsweisende Konzept ein, erklärt den Unterschied zwischen nachhaltigen und regenerativen Events und zeigt auf, warum dieser ganzheitliche Ansatz der Schlüssel für Innovationskraft, Resilienz und langfristigen Erfolg in unserer Branche ist.

Warum klassische Nachhaltigkeit an ihre Grenzen stößt

Anerkennung der bisherigen Erfolge: Nachhaltigkeit als Fundament

Zunächst ist es wichtig, die Fortschritte anzuerkennen, die unsere Branche im Bereich Nachhaltigkeit bereits erzielt hat. Viele Akteure – Caterer, Agenturen, Locations, Kunden – haben enorme Anstrengungen unternommen, um umweltfreundlicher zu agieren. Von Energieeffizienz über Abfallmanagement bis hin zur bewussteren Auswahl von Lieferanten – das Bewusstsein für ökologische Verantwortung ist deutlich gestiegen. Diese Bemühungen bilden ein unverzichtbares Fundament, auf dem wir aufbauen können und müssen. Nachhaltigkeit im Sinne des Ressourcenschutzes und der Emissionsreduktion bleibt eine Grundvoraussetzung für verantwortungsvolles Wirtschaften im 21. Jahrhundert. Ohne dieses Fundament ist der nächste Schritt undenkbar.

Die Limitationen des "Weniger Schlecht"-Ansatzes

Trotz aller Erfolge beschleicht viele von uns jedoch das Gefühl, dass bisherige Nachhaltigkeitsbemühungen nicht ausreichen. Der klassische Nachhaltigkeitsansatz konzentriert sich primär darauf, negative Auswirkungen zu reduzieren oder zu vermeiden – weniger Müll, weniger CO2, weniger Ressourcenverbrauch. Das ist essenziell, aber es bleibt oft bei dem Versuch, "weniger schlecht" zu sein. Angesichts der drängenden globalen Herausforderungen wie Klimawandel, Biodiversitätsverlust und sozialer Ungleichheit stellt sich die Frage: Reicht es aus, den Schaden nur zu begrenzen? Oder müssen wir nicht vielmehr danach streben, Systeme aktiv zu verbessern und einen positiven Fußabdruck zu hinterlassen? Der "Weniger Schlecht"-Ansatz stößt hier an seine Grenzen – er inspiriert vielleicht zur Effizienz, aber selten zu grundlegender Transformation und echter positiver Wirkung.

Die Notwendigkeit eines neuen Denkens für die Zukunft der Event Catering Branche

Diese Gemengelage – die Limitationen des bisherigen Ansatzes und der wachsende Druck von außen – macht deutlich: Wir brauchen ein neues Denken, eine neue Vision für unsere Branche. Es ist an der Zeit, unsere Komfortzone zu verlassen und uns von reaktiven Maßnahmen hin zu proaktiven Gestaltungsansätzen zu bewegen. Die Angst, den Anschluss an Branchentrends zu verlieren, ist dabei ein verständlicher, aber letztlich lähmender Faktor. Stattdessen sollten wir die aktuelle Situation als Chance begreifen: als Chance, uns neu zu erfinden, unsere Innovationskraft zu entfalten und eine Führungsrolle bei der Gestaltung einer zukunftsfähigen Eventlandschaft zu übernehmen. Dieser Wandel erfordert Mut und eine klare Vision – die Vision des Regenerativen Event Caterings.

Was bedeutet regenerativ in der Gastronomie?

Viele Akteure verspüren eine Unsicherheit über neue Begriffe, insbesondere wenn es um "Regenerativ" im Vergleich zu "Nachhaltig" geht. Lassen Sie uns Klarheit schaffen.

Definition: Von "Neutralität" zu "Positivem Beitrag"

Während Nachhaltigkeit oft darauf abzielt, einen neutralen Zustand zu erreichen oder zu erhalten (z.B. CO2-Neutralität), geht Regeneration einen entscheidenden Schritt weiter. Regeneratives Event Catering verfolgt das Ziel, durch seine Aktivitäten einen netto-positiven Beitrag für Umwelt und Gesellschaft zu leisten. Es geht nicht mehr nur darum, keinen Schaden anzurichten, sondern aktiv zur Wiederherstellung und Verbesserung von Ökosystemen, sozialen Strukturen und lokalen Wirtschaftskreisläufen beizutragen. Es ist der Wandel von einer reinen Effizienz- zu einer Wirkungslogik, von "Weniger Schlecht" zu "Mehr Gut". Dieser Ansatz erfordert ein tiefgreifendes Umdenken in Planung, Beschaffung, Zubereitung und Management.

Der klare Unterschied: Nachhaltig vs. Regenerativ bei Events

Um den Unterschied zwischen nachhaltigen und regenerativen Events zu verdeutlichen: Ein nachhaltiges Event versucht, seinen ökologischen Fußabdruck durch Maßnahmen wie Mülltrennung, Energieeffizienz und vielleicht CO2-Kompensation zu minimieren. Ein regeneratives Event integriert diese Maßnahmen, geht aber darüber hinaus. Es fragt: Wie können wir durch unser Catering aktiv die Bodengesundheit unserer Lieferanten fördern? Wie können wir Biodiversität auf dem Veranstaltungsgelände oder in der Region unterstützen? Wie können wir lokale soziale Projekte einbinden und faire Wertschöpfungsketten sicherstellen, die die Gemeinschaft stärken? Wie können wir Nährstoffkreisläufe schließen, anstatt nur Abfall zu managen? Es ist ein proaktiver, gestaltender Ansatz, der über die reine Schadensbegrenzung hinausgeht und systemische Lösungen anstrebt – Beyond Sustainability Events eben.

Die drei Säulen des Regenerativen Ansatzes

Wir bei FLOW THE KITCHEN verstehen Regeneratives Event Catering als einen ganzheitlichen Ansatz, der auf drei untrennbar miteinander verbundenen Säulen ruht und die ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit bei Events integriert und erweitert:

Ökologische Regeneration: Mehr als CO2 – Biodiversität, Boden, Wasser

Diese Säule zielt darauf ab, natürliche Systeme nicht nur zu schützen, sondern aktiv zu verbessern. Das bedeutet, über die reine CO2-Reduktion hinauszudenken und Aspekte wie die Förderung der Biodiversität (z.B. durch Sourcing von Betrieben mit Blühstreifen oder Agroforstsystemen), die Verbesserung der Bodengesundheit (durch Unterstützung regenerativer Landwirtschaftspraktiken), den Schutz und die Wiederherstellung von Wasserkreisläufen und die Implementierung konsequenter Kreislaufwirtschaft (Zero Waste, Kompostierung mit Nährstoffrückführung) in den Fokus zu rücken. Es geht darum, die Natur als Partner zu begreifen und ihre Regenerationskräfte zu unterstützen.

Soziale Regeneration: Faire Wertschöpfung und starkes Gemeinschaftsgefühl

Hier steht der Mensch im Mittelpunkt. Soziale Regeneration im Event Catering bedeutet, faire Lieferketten zu gewährleisten, in denen alle Beteiligten gerecht entlohnt und behandelt werden. Es umfasst die Förderung von Inklusion und Diversität im eigenen Team und bei Partnern. Es beinhaltet die aktive Unterstützung der lokalen Gemeinschaft, sei es durch die Beauftragung lokaler Betriebe, die Kooperation mit sozialen Werkstätten oder die Unterstützung gemeinnütziger Projekte. Ziel ist es, durch das Event einen positiven sozialen Mehrwert zu schaffen, der über die Veranstaltung hinaus wirkt und das Gemeinschaftsgefühl stärkt.

Ökonomische Regeneration: Resilienz und langfristiger Geschäftserfolg

Entgegen der Annahme, dass Regeneration nur Kosten verursacht, sind wir überzeugt, dass sie die Basis für langfristigen unternehmerischen Erfolg legt. Ökonomische Regeneration bedeutet den Aufbau resilienter Geschäftsmodelle, die weniger anfällig für globale Krisen und Ressourcenengpässe sind (z.B. durch starke regionale Netzwerke). Es umfasst die Erschließung neuer Märkte und Kundengruppen, die Wert auf Sinnhaftigkeit legen. Es führt oft zu Effizienzgewinnen (z.B. durch Abfallreduktion) und stärkt den Markenwert erheblich. Kurz gesagt: Regeneration ist eine Investition in die Zukunftsfähigkeit des eigenen Unternehmens und der gesamten Branche.

Warum Regeneratives Catering die bessere Wahl ist

Die Entscheidung für regeneratives Catering ist nicht nur eine ethische, sondern auch eine strategische. Die Vorteile von regenerativem Catering sind vielfältig und zahlen auf zentrale unternehmerische Ziele ein.

Authentizität und tiefere Erlebnisse schaffen

Regenerative Konzepte ermöglichen es, einzigartige und tiefgehende Erlebnisse für Eventgäste zu kreieren. Die Verbindung zu lokalen Produzenten, die Geschichten hinter den Zutaten, das sichtbare Engagement für Umwelt und Gesellschaft – all das schafft eine Authentizität, die weit über Standard-Catering hinausgeht. Gäste spüren den Unterschied und die Sinnhaftigkeit des Konzepts. Dies spricht den Wunsch nach echter, positiver Wirkung ("Purpose") an und hinterlässt einen nachhaltig positiven Eindruck, der die Veranstaltung unvergesslich macht.

Risikominimierung und Aufbau unternehmerischer Resilienz

Durch den Fokus auf lokale und regionale Lieferketten, die Stärkung von Partnerschaften und die effiziente Nutzung von Ressourcen reduziert regeneratives Event Catering die Abhängigkeit von volatilen globalen Märkten und fragilen Lieferketten. Dies minimiert Risiken und erhöht die unternehmerische Resilienz gegenüber externen Schocks. Der Aufbau stabiler, regionaler Netzwerke und die Implementierung von Kreislaufprinzipien schaffen eine robustere wirtschaftliche Basis für die Zukunft.

Die Denkweise ändern: Regeneration als Haltung

Der wichtigste Schritt ist ein Wandel im Denken. Regeneration beginnt mit der Haltung, nicht nur Probleme zu managen, sondern aktiv positive Veränderungen anzustoßen. Es erfordert Neugier, Lernbereitschaft und den Mut, etablierte Prozesse zu hinterfragen. Es bedeutet, in Systemen und Kreisläufen zu denken statt in linearen Abläufen. Diese Haltung muss von der Führungsebene getragen und im gesamten Team verankert werden.

Radikal Lokal und Saisonal – mit regenerativem Fokus

Die konsequente Ausrichtung auf lokale und saisonale Produkte ist eine Grundlage. Im regenerativen Kontext geht es aber noch weiter: Es gilt, gezielt Partner zu suchen, die regenerative Landwirtschaft betreiben oder unterstützen (z.B. Humusaufbau, Agroforst, extensive Weidehaltung). Dies erfordert oft einen intensiveren Austausch und Aufbau von Wissen über landwirtschaftliche Praktiken.

Kreislaufwirtschaft leben: Zero Waste und Nährstoffrückführung

Abfallvermeidung ist entscheidend, aber Regeneration denkt weiter. Ziel ist nicht nur "Zero Waste", sondern die vollständige Rückführung von Nährstoffen in den Kreislauf. Konsequente Kompostierung organischer Reste – idealerweise in Kooperation mit lokalen landwirtschaftlichen Betrieben – schließt den Kreislauf und trägt zur Bodengesundheit bei. Upcycling von Nebenprodukten und die Wahl von Materialien, die Teil eines biologischen oder technischen Kreislaufs sind, gehören ebenfalls dazu.

Partnerschaften neu denken: Kooperation statt reiner Transaktion

Regeneratives Wirtschaften basiert auf Kooperation. Es erfordert den Aufbau langfristiger, vertrauensvoller Partnerschaften mit Lieferanten, Kunden, lokalen Initiativen und sogar Wettbewerbern. Statt rein transaktionaler Beziehungen geht es um gemeinsame Wertschöpfung und das Verfolgen übergeordneter Ziele. Dies bedeutet offene Kommunikation, faire Konditionen und die Bereitschaft, Wissen zu teilen.

Transparenz und Storytelling: Die Wirkung sichtbar machen

Machen Sie Ihr Engagement sichtbar! Kommunizieren Sie transparent über Ihre Ziele, Maßnahmen und Fortschritte. Nutzen Sie Storytelling, um die Geschichten hinter Ihren Produkten und Partnerschaften zu erzählen. Dies schafft nicht nur Glaubwürdigkeit, sondern inspiriert auch andere und macht die positive Wirkung Ihres Handelns für Kunden und Gäste erlebbar.

Herausforderungen und Chancen für die Eventbranche

Der Weg zum regenerativen Event Catering ist nicht ohne Hürden, aber die Chancen überwiegen bei weitem.

Komplexität managen: Wissen aufbauen und Netzwerke nutzen

Das Thema Regeneration ist komplex und erfordert neues Wissen, insbesondere über ökologische und soziale Zusammenhänge. Dies kann anfänglich eine Herausforderung darstellen (Pain Point: fehlendes Know-how). Die Lösung liegt im kontinuierlichen Lernen, dem Aufbau interner Expertise und der aktiven Nutzung von Netzwerken. Tauschen Sie sich aus, besuchen Sie Weiterbildungen, kooperieren Sie mit Experten.

Messbarkeit und Glaubwürdigkeit sicherstellen

Die Wirkung regenerativer Maßnahmen zu messen, ist oft schwieriger als bei reinen Effizienzsteigerungen (Pain Point: Messbarkeit). Es ist entscheidend, geeignete Indikatoren zu entwickeln (auch qualitative) und transparent über Methoden und Ergebnisse zu berichten, um Glaubwürdigkeit sicherzustellen und Greenwashing-Vorwürfe zu vermeiden.

Investitionen und Wirtschaftlichkeit: Der Business Case für Regeneration

Regenerative Praktiken erfordern manchmal initiale Investitionen. Es ist wichtig, den umfassenden Business Case zu verstehen und zu kommunizieren, der über kurzfristige Kosten hinausgeht und langfristige Vorteile wie Markenstärkung, Risikominimierung und Kundengewinnung berücksichtigt (Need: Decision).

Beyond Sustainability

Die größte Chance liegt darin, die Zukunft aktiv mitzugestalten. Unternehmen, die jetzt mutig vorangehen und Beyond Sustainability Events entwickeln, positionieren sich als Vorreiter und Meinungsführer (Passion Point: Leadership). Sie setzen neue Standards und inspirieren die gesamte Branche zu einem positiven Wandel.

Regeneratives Event Catering – Unser Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit

Der Paradigmenwechsel von nachhaltigem zu regenerativem Event Catering ist mehr als eine Option – er ist eine Notwendigkeit und eine enorme Chance für die gesamte Eventbranche. Er beantwortet die wachsende Nachfrage nach Sinnhaftigkeit und echter Wirkung, stärkt die Resilienz unserer Unternehmen und ermöglicht es uns, durch unsere Arbeit einen positiven Beitrag für Umwelt und Gesellschaft zu leisten.

Wir bei FLOW THE KITCHEN sind überzeugt, dass dieser ganzheitliche Ansatz, der ökologische, soziale und ökonomische Regeneration vereint, der Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit ist. Es ist ein Weg, der Neugier, Inspiration und Ehrgeiz weckt, aber auch Verantwortungsgefühl erfordert. Lassen Sie uns diesen Weg gemeinsam beschreiten. Lassen Sie uns voneinander lernen, kooperieren und Events gestalten, die nicht nur begeistern, sondern die Welt ein kleines bisschen besser machen. Die Zukunft der Event Catering Branche ist regenerativ – gestalten wir sie mit Mut und Vision!

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